Dröge kritisiert Kreuzberg

GLAUBE Bischof Dröge hält nichts vom Verbot religiöser Feste im öffentlichen Raum

Bischof Markus Dröge hat erneut Vorgaben des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg kritisiert, wonach öffentliche Feste von Religionsgemeinschaften nicht mehr genehmigt werden sollen. „Öffentliche Feste der Religionsgemeinschaften haben einen integrativen und gemeinschaftsfördernden Charakter“, sagte Dröge am Sonntag in der Nikolaikirche in Leipzig. Es mute grotesk an, wenn sie in einem multireligiösen Bezirk wie Kreuzberg verboten werden sollen. „Die Religion darf nicht ins Getto verbannt werden“, betonte der Bischof.

Im Sommer 2013 hatte das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg beschlossen, öffentliche Feste nicht zu genehmigen, wenn sie der „religiösen Selbstdarstellung auf öffentlichen Plätzen dienen“. Solche Feste sollten stattdessen auf privaten Grundstücken stattfinden.

Diskutiert wurde damals, dass beispielsweise das Fest zum Abschluss des islamischen Fastenmonats Ramadan in „Sommerfest“ und der traditionelle Weihnachtsmarkt in „Wintermarkt“ umbenannt werden solle, um als öffentliche Veranstaltung genehmigt zu werden. Das Beispiel zeige den aktuellen Konflikt zwischen religiösem Selbstverständnis und öffentlicher Wahrnehmung der Religion, so Dröge in der Nikolaikirche in Leipzig. (epd)