Bedrohte Meeresorganismen

NATUR 30 Prozent der Arten in den deutschen Küsten- und Meeresgebieten stehen auf Roter Liste

BONN dpa | Fast ein Drittel der Fisch- und anderen Meeresorganismen-Arten in den deutschen Nord- und Ostseegebieten sind gefährdet. Sie stehen auf einer neuen Roten Liste, die das Bundesamt für Naturschutz in Bonn am Montag veröffentlicht hat. Insgesamt hatten Experten etwa 1.700 Arten von Fischen, bodenlebenden Wirbellosen und Großalgen untersucht; 30 Prozent sind demnach gefährdet.

Auf der Liste stehen auch Knorpelfische wie Dornhai und Glattrochen. Ihre kritische Lage hat sich laut BfN verschärft. Hauptursache dafür sei das viel zu intensive Fischen mit Grundschleppnetzen, das selbst in den Meeresschutzgebieten weitgehend unreguliert stattfinde. Zudem beeinträchtigten die Netze die am Meeresgrund vorkommenden Organismen wie Schwämme und Muscheln und die Lebensgemeinschaften der Sandkorallenriffe.

Das Meer brauche Ruhezonen ohne menschliche Eingriffe wie Fischerei oder Rohstoffabbau, um sich zu erholen, sagte Stephan Lutter von der Umweltorganisation WWF. „Wir brauchen Meeresschutzgebiete, die diesen Namen auch verdienen.“