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Archiv-Artikel

Dezentrale Netze

betr.: „Europa ohne Strom“, taz vom 6. 11. 06

Der Stromausfall in weiten Teilen Westeuropas zeigt nicht nur, wie unsicher ein so weitreichendes Stromnetz ist, sondern offenbart auch die bedrohliche Abhängigkeit ganz Europas von Energiekonzernen. Sollten die Herren bei Eon aus welchen Gründen auch immer einmal das Bedürfnis verspüren, den Stecker zu ziehen, sitzen wir um Dunkeln. Die Lösung: dezentrale Stromnetze, die unabhängig voneinander die jeweilige Region versorgen und bei Bedarf benachbarte Netze mitnutzen können. Dezentral heißt dabei immer: erneuerbare Energien und Blockheizkraftwerke. Nicht zuletzt wegen des winzigen Zeitfensters, das uns für das Stoppen des Klimawandels bleibt, sondern auch weil wenige Bürger gern am Tropf von Konzernen hängen und die meisten den Hebel lieber selbst in der Hand hätten, ist dies die einzige Perspektive. Mit massiven Energiesparmaßnahmen und regem Bürgerengagement, wie bei den Schönauer Stromrebellen im Schwarzwald, ist das schaffbar. JAN-HENDRIK CROPP, Colchester, Großbritannien