Grüne im Sackbahnhof

STUTTGART 21 Grüne finden Geißler gut und wollen dennoch den Kopfbahnhof behalten

STUTTGART taz | Die baden-württembergischen Grünen bleiben bei ihrer Ablehnung von Stuttgart 21. Auf ihrem Parteitag in Bruchsal verabschiedete die Partei eine entsprechende Resolution. Zugleich sagte Bundesparteichef Cem Özdemir aber, die Grünen akzeptierten den Schlichterspruch von Heiner Geißler (CDU). Er hatte sich prinzipiell für das Projekt ausgesprochen. Am selben Tag gingen in Stuttgart tausende Gegner von Stuttgart 21 auf die Straße.

Özdemir sagte: „Bündnis90/Die Grünen akzeptieren den Schlichterspruch, aber sie werden alles dafür tun, dass das, was im Kleingedruckten steht, 1:1 realisiert wird.“ Werner Wölfe, der an der Schlichtung teilgenommen hatte, widersprach: Wir werden nicht dafür kämpfen, dass das umgesetzt wird, nicht 1:1 und nicht 2:1.“ Mit dem „Kleingedruckten“ sind die Verbesserungen an dem unterirdischen Bahnhof gemeint, die Geißler gefordert hatte. Die Grünen setzen darauf, dass der „Stresstest“, bei dem die Funktionsfähigkeit des neuen Bahnhofs simuliert werden soll, schiefgeht. In diesem Fall müsste das Projekt erweitert werden, neue Milliardenkosten wären möglicherweise die Folge.

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