6 FRAGEN AN ZAHRA MOHAMMADZADEH

■ 54, geboren in Teheran, ist promovierte Humanbiologin und Migrationspolitikerin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion.

Frau Mohammadzadeh, wer ist Ihr Lieblingsdeutscher?

Zahra Mohammadzadeh: Meine Tochter, die ist nämlich Deutsche.

Wer ist Ihr Lieblingsausländer?

Amr Diab, das ist ein ägyptischer Pop-Sänger, der auf Französisch und Arabisch singt. Seine Musik kann man auf Youtube finden.

Wen sollte man aus Deutschland hinaus schmeißen?

Eigentlich niemanden. Im Notfall, wenn man unbedingt jemand hinaus schmeißen müsste, dann Thilo Sarrazin.

Was ist eine deutsche Tugend?

Die sollte unser Grundgesetz, unsere Verfassung sein. Dafür sollten wir alle stehen.

Was ist keine deutsche Tugend?

Flexibilität und Spontanität könnte es in Bremen ruhig öfter geben. Hier ist immer alles durch und durch geregelt. Das hat seine guten Seiten, führt aber zu Problemen, wenn es um Menschen geht, die nicht ganz so einheitlich sind und nicht direkt ins Muster passen. Dann müssen immer Ausnahmen von Regeln und Gesetzen gefunden werden. Wenn wir Vielfalt – Migranten, Nicht-Migranten, Schwule, Lesben, Junge, Alte – bei unseren Konzepten von vornherein mitdenken würden, wäre vieles weniger mühsam.

Wo ist Deutschland schön?

In Bremen, da stehe ich am liebsten neben den Stadtmusikanten. Da sieht man die Vielfalt, die hier zu Hause ist.Protokoll: TERESA HAVLICEK