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Archiv-Artikel

Ahlhaus’ Wende

KANDIDATENKÜR Bürgermeister rudert schulpolitisch zurück. Die Grünen mag er gar nicht mehr leiden

Von MAC
Ahlhaus will Rot-Grün „bildungspolitische Flausen“ austreiben, für die die CDU kürzlich noch warb

Die CDU hat auf ihrem Landesausschuss – ihrem Parteitag – am Dienstagabend Christoph Ahlhaus zum Spitzenkandidaten gekürt. In seiner Rede setzte er sich von den Grünen ebenso ab wie von seinem Vorgänger Ole von Beust. Den Grünen warf er erneut vor, „aus Machtkalkül aus der Verantwortung geflohen“ zu sein. Der Koalitionsbruch sei „aus heiterem Himmel“ gekommen. Das sei, so Ahlhaus, „unanständig“ und habe ihn „menschlich enttäuscht“.

Ohne von Beust zu erwähnen, sagte Ahlhaus im Bürgerhaus Wilhelmsburg, die CDU habe „in den Koalitionsverhandlungen zu viel von unserem Markenkern und vor allem in der Schulpolitik auch Grundpositionen aufgegeben, mit denen wir noch in den Wahlkampf gezogen sind“. Das sei „im Nachhinein ein Fehler“ gewesen, meinte Ahlhaus.

„Wir hätten das als Koalitionskompromiss darstellen und nicht zur Herzensangelegenheit ausgeben dürfen“, kritisierte Ahlhaus seinen Vorgänger und warf ihm indirekt vor, „gegen die eigenen Überzeugungen aus strategischen Gesichtspunkten Politik“ gemacht zu haben. Nun aber werde die CDU „zurückkommen zu der Schulpolitik, für die wir jahrzehntelang gestanden haben“, kündigte Ahlhaus an, um unter dem Beifall der CDU-Delegierten auszurufen: „Die Primarschule ist vom Tisch, meine Freunde!“ Nach dieser Verbrüderungsgeste forderte Ahlhaus die Schulreformverhinderer auf, sich nun in der CDU zu engagieren. Schließlich existierten „in den Köpfen vieler Grüner und Sozialdemokraten noch viele bildungspolitische Flausen“, die nur die CDU verhindern könne. MAC