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KUNSTRAUM KREUZBERG/BETHANIENKongress der Artikulation: Wer ergreift das Wort und wer schweigt

„Kinners, sprecht miteinander“, hat Oma immer gesagt. Naja, eigentlich nicht, zu traumatisch waren die Erinnerungen an die Weltkriege. Dabei ist es wichtig, sich artikulieren zu können, egal wie, ob mit Händen und Füßen, in Deutsch oder Xhosa. Darauf setzt auch „Der Kongress der Artikulation“. Und schon nehmen die Missverständnisse ihren Lauf, denn der Kongress ist in erster Linie eine Ausstellung mit begleitendem Radioprogramm, produziert in einer Arena von Sara Lehn, wo auch Missverständnisse besprochen, geklärt und besungen werden können. Gar nicht so missverständlich kommt dagegen die Rede von Markues an, der scheinbar einen Ansprache von Andreas Gursky rezitiert. Tatsächlich hat er einen Artikel über den „teuersten Fotografen“, der einst im Spiegel erschien, genommen und in die Ich-Form transformiert. Welch eine herablassende Sau dieser Gursky, denkt man zunächst. Da ist es doch beruhigend, dass man das RednerInnenpult von Lola Göller erobern kann, in dessen Hintergrund bei jedem gesprochenen Satz mächtige Säulen durch „heiße“ Luft emporschnellen. Das ist das wahre Vergnügen! MJ

■ Bis 22. 6., tgl. 12–19 Uhr, Mariannenplatz 2

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