: Ngugi wa Thiong’o
LITPROM-BESTENLISTE 9/2010 Literatur aus Afrika, Asien, Lateinamerika
1. Ngugi wa Thiong’o: „Träume in Zeiten des Krieges. Eine Kindheit“ (Kenia). Aus dem Englischen von Thomas Brückner. A1 Verlag. Anhand der eigenen Kindheitsgeschichte werden wie bei Soyinkas Autobiografie „Aké“ die großen afrikanischen Themen erzählt: Kolonialisierung und Rebellion, Tradition und Moderne sowie der Streit um die richtige Sprache.
2. Edwidge Danticat: „Der verlorene Vater“ (Haiti). Aus dem Englischen von Susanne Urban. Büchergilde Gutenberg. In den Erzählungen dieser Autorin erfahren wir, was nicht in der Zeitung steht: die wahre Geschichten Haitis, seiner tapferen und traurigen Menschen, die politischer Willkür, Armut und Gewalt zu widerstehen versuchen.
3. Ricardo Piglia: „Ins Weiße zielen“ (Argentinien). Aus dem Spanischen von Carsten Regling. Wagenbach Verlag. Eine argentinische Südstaatensaga. Ein brillantes Spiel mit Dokument und Fiktion sowie verschiedenen literarischen Ebenen. Ricardo Piglia ist eine der unzweifelhaften Größen der argentinischen Gegenwartsliteratur.
4. María Sonia Cristoff: „Patagonische Gespenster“ (Argentinien). Aus dem Spanischen von Peter Kultzen. Berenberg Verlag. Ein Buch über die patagonische Provinz jenseits romantischer Verklärung und Abenteurermythen. Detailreiche Schilderungen, genaue Ortskenntnis, einprägsame Begegnungen – eine Prosa, die einen eigenen Sog entwickelt.
5. Geetanjali Shree: „Mai“ (Indien). Aus dem Hindi von Reinhold Schein. Draupadi Verlag. Eine Geschichte um drei Generationen und die sich wandelnden gesellschaftlichen Rollenmuster in Indien.
6. Martín Kohan: „Sittenlehre“ (Argentinien). Aus dem Spanischen von Peter Kultzen. Suhrkamp Verlag.
7. Kim Kwang-Kyu: „Botschaften vom grünen Planeten“ (Südkorea). Aus dem Koreanischen von Chong Heyong und Birgit Mersmann. Nachgedichtet von Heinz Ludwig Arnold. Wallstein Verlag.
■ Die Jury: Ilija Trojanow (Vorsitz), Katharina Borchardt, Anita Djafari, Andreas Fanizadeh, Karl-Markus Gauß, Claudia Kramatschek, Kristina Pfoser, Thomas Wörtche und Cornelia Zetzsche