UNTERM STRICH

Goethe-Institut im Konfliktgebiet: Zum 60. Jubiläum im nächsten Jahr plant das Goethe-Institut trotz eines geringeren Etats die Eröffnung seiner 150. Niederlassung im Ausland. Das neue Institut liege auf dem Grenzstreifen zwischen dem türkischen und griechischen Teil von Nikosia auf Zypern, sagte Präsident Klaus-Dieter Lehmann am Montag in Berlin. Kanzlerin Angela Merkel solle es eröffnen. Das Jahresbudget sinkt den Angaben zufolge 2011 um rund 11 Millionen Euro auf 323 Millionen Euro. Ein weiterer Schwerpunkt werde 2011 auf Indien liegen, sagte Lehmann. Unter anderem werde ein mobiler Veranstaltungsraum eingerichtet, der in sieben indischen Metropolen jeweils etwa 14 Tage Station machen werde.

Heine-Preis für Simone Veil: Mit einem leidenschaftlichen Plädoyer für die deutsch-französische Freundschaft hat die Politikerin und Holocaust-Überlebende Simone Veil am Montag den Heinrich-Heine-Preis entgegengenommen. Seit ihrer Rückkehr aus dem NS-Vernichtungslager Auschwitz habe sie für die Versöhnung beider Länder gekämpft, sagte die 83-jährige Französin bei der Verleihung der mit 50.000 Euro dotierten Auszeichnung in Düsseldorf. Ein erneutes „Auseinanderdriften“ beider Länder müsse verhindert werden. Veil, die erste Präsidentin des Europäischen Parlaments (1979–1982), hat nach Ansicht der Jury dazu beigetragen, „Europa eine Seele zu geben“. In Frankreich ist die Preisträgerin vor allem wegen ihres Engagements als erste Frau im Amt einer Ministerin bekannt. Als Gesundheitsministerin hatte sie sich in den 70er Jahren erfolgreich für Verhütungsmittel und eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen eingesetzt.