: Größere Wohnung für viele Bücher
betr.: „Im Schwitzkasten von Suhrkamp“, taz vom 16. 11. 06
Wenn man verantwortlich über schwierige Themen öffentlich sich äußert, sollte man schon einige hundert Bücher in seinem häuslichen Bibliotop um sich haben, zur Anregung und Information. Man kann und sollte sie immer wieder neu befragen und in Reichweite haben. Man ist so noch lange nicht von der „göttlichen Krankheit“ der Bibliomanie befallen und sucht für seine Bücher ganz selbstverständlich eine größere Wohnung.
Wenn nun eine Kommentatorin wie Barbara Dribbusch Bücher aussortiert nach dem Kriterium, was ihr in schlechten Zeiten geholfen hat, und dann im Wesentlichen praktische Anleitungen für das Aufräumen im Gefühlshaushalt übrig bleiben und für sicheres freies Klettern, dann spricht das nicht für die Autorin.
Man hätte von jemandem, der Texte produziert, auch erwarten können, dass bei einem räumlichen Engpass in der Wohnung zunächst nachgeschaut wird, was man ohne Gefahr für seinen Kopf an angesammeltem Krempel aus der Wohnung entmisten könnte, etwa nicht mehr gebrauchte Klamotten, Elektronikkram, hässliche Geschenke, verstaubte Spielsachen und vieles mehr, ehe man ausgerechnet an die Bücher geht.
OTTO ULLRICH, vom Rausschmiss Betroffener, Berlin