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Archiv-Artikel

Miau und Muh

Fast ein Drittel der in deutschen Nord- und Ostseegebieten lebenden Fische und Meeresorganismen sind gefährdet. Sie stehen auf einer neuen Roten Liste, die vergangene Woche vom Bundesamt für Naturschutz veröffentlicht wurde. Tatsächlich könnte die Zahl der gefährdeten Spezies aber noch höher liegen. Insgesamt hatten Experten etwa 1.700 Arten von Fischen, bodenlebenden Wirbellosen und Großalgen untersucht. 30 Prozent sind gefährdet. Von den bei früheren Analysen untersuchten 9.000 Arten an Land- und Süßwasserorganismen stehen sogar 45 Prozent auf der Roten Liste. Diese Rote Liste ist den Angaben zufolge die bisher umfassendste nationale Gefährdungsanalyse für Meeresorganismen. Sie entstand in sechsjähriger Arbeit.

Mehr Engagement für den Artenschutz in den Bezirken hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Hamburg gefordert. Wichtige Entscheidungen für den Schutz der biologischen Vielfalt würden zwar auf Bundes-, Landes- und Europäischer Ebene getroffen, doch der entscheidende Einsatz sei vor Ort in den Bezirken nötig, sagte Hamburgs Nabu-Chef Alexander Porschke. Laut der aktuellen Roten Liste seien 34 Prozent der Brutvögel Hamburgs gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Bei den Amphibien seien es sogar 62 Prozent. Am schlimmsten stehe es um die Tagfalter, von denen 83 Prozent auf der Roten Liste stehen. Dringenden Handlungsbedarf gebe es laut Porschke bei der Pflege der Naturschutzgebiete.

Sympathie für Wölfe hat ein Großteil der Bevölkerung laut einer Umfrage des MDR. Auf die Frage, ob die Jagd auf Wölfe künftig erlaubt sein soll, votierten nur knapp zehn Prozent für die Jagdfreigabe, teilte der Nabu mit. Zwar sei die Umfrage nicht repräsentativ, dennoch spiegele sie „die überwiegende Sympathie der Bevölkerung für den Wolf wider“, hieß es. Seit der Ausrottung des Wolfes in Deutschland im 19. Jahrhundert wurden immer wieder Tiere gesichtet. Seit 1990 ist der Wolf in Deutschland ganzjährig geschützt. 1996 wurde in der Lausitz die erste Wolfsansiedlung dokumentiert. Im Jahr 2000 wurden die ersten im Freiland geborenen Jungtiere bekannt. In Mecklenburg-Vorpommern leben seit 2006 wieder dauerhaft Wölfe.

Bei der bundesweiten Zählaktion „Stunde der Gartenvögel“ ist der Haussperling in Schleswig-Holstein und in Mecklenburg-Vorpommern jeweils auf dem ersten Platz gelandet. Naturfreunde waren vergangene Woche bereits zum zehnten Mal aufgerufen, eine Stunde lang Vögel im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und dem Nabu zu melden. Insgesamt habe die Zahl der gezählten Vögel bei einige Arten in Schleswig-Holstein abgenommen, hieß es. Sowohl beim Haussperling, bei Amsel, Kohl- und Blaumeise sowie beim Grünfink gab es aber Rückgänge, obwohl diese Arten wie in den Vorjahren die ersten fünf Plätze in der Statistik belegten. In Deutschland zählten mehr als 25.000 Menschen in über 17.000 Gärten rund 600.000 Vögel.