Erhöhte Aufmerksamkeit in Berlin

DEUTSCHLAND Jüdisches Museum in Berlin warnt Wachleute. Zentralrat spricht von „abscheulicher Tat“

BERLIN taz | Das Jüdische Museum Berlin hat auf den Anschlag im Jüdischen Museum in Brüssel mit erhöhter Wachsamkeit reagiert. „Seit den tragischen Ereignissen in Brüssel besteht erhöhte Aufmerksamkeit“, sagte eine Sprecherin des Museums am Sonntag. Zwischen dem Jüdischen Museum Berlin und dem Landeskriminalamt Berlin bestehe seit Langem eine Kooperation in Sicherheitsfragen.

Der Schutz jüdischer Einrichtungen in Deutschland ist Sache der Polizei. Allein in Berlin bewacht sie derzeit 700 Objekte. Dazu gehören zum Beispiel Bundes- und Landesministerien, Botschaften und jüdische Einrichtungen, etwa Synagogen oder Schulen. Im Objektschutz arbeiten in Berlin 1.100 Polizisten, die tags und nachts Dienst tun.

Das Jüdische Museum Berlin habe über die Kooperation mit dem LKA hinaus seit Jahren einen privaten Sicherheitsdienst mit dem Objektschutz beauftragt, sagte die Sprecherin. Außerdem verfüge es über technische Sicherheitseinrichtungen.

Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland zeigte sich bestürzt über den Anschlag. „Diese abscheuliche Tat hat uns alle sehr erschüttert“, sagte Dieter Graumann. „Sollte sich die Annahme bewahrheiten, dass es sich um einen gezielt antisemitischen Angriff handelt, wäre eine neue, brutale Dimension dieses irrationalen Menschenhasses erreicht im Herzen von Europa.“ US