: Smartphones für die Schule
LEHRMITTEL Hamburger Schulversuch tauscht Ringbuch, Bleistift und Schulbuch an sechs Schulen gegen Laptop und Tablet ein
An sechs Hamburger Schulen haben vom kommenden Schuljahr an in einzelnen Klassen und Fächern Tafeln, Bücher und Hefte weit gehend ausgedient. Unter dem Titel „Start in die nächste Generation“ beginnt dort nach den Sommerferien ein zweijähriges Pilotprojekt, bei dem die Schüler von drei Gymnasien und drei Stadtteilschulen im Unterricht verstärkt mit ihren eigenen Smartphones, Tablets und Laptops arbeiten werden. So sollten sie deren sinnvolle Nutzung erlernen, sagt Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD). Die Kosten des zweijährigen Pilotprojekts, an dem rund 1.300 Schüler teilnehmen werden, bezifferte er auf knapp 900.000 Euro.
Probleme sieht der Senator weder dadurch, dass sich Eltern solche Geräte für ihre Kinder nicht leisten könnten, noch darin, dass einige SchülerInnen über teure, andere aber nur über leistungsschwache Billiggeräte verfügten, was dem Grundsatz der Gleichheit der Lehrmittel für alle widerspräche. Für Jugendliche, die sich gar keine oder zumindest keine ausreichend leistungsfähigen Geräte leisten können, sollen die Schulen „diskriminierungsfrei“ einspringen. Alle sechs Schulen hätten Konzepte vorgelegt, „wie sie in solchen Fällen helfen können“.
Auch hat Rabe keine Bedenken, gegen den Willen einzelner Eltern zu agieren, die den ungehemmten Einsatz digitaler Medien in der Schule nicht gut heißen. „In allen Fällen haben die Elternvertreter zugestimmt“, beruft sich der Schulsenator auf den Mehrheitswillen. Insgesamt zeigte sich Rabe überzeugt, dass die neue Art des Lernens die Zukunft der Schule sei. MAC