: Ausreiselager blockiert
Etwa 60 BewohnerInnen der Zentralen Aufnahmestelle Bramsche-Hesepe haben gestern Nachmittag eine Stunde lang die Zufahrt des Ausreiselagers blockiert. Die Aktion fiel in die Zeit des Dienstschlusses des Lagerpersonals, rund 50 Beschäftigte der Einrichtung konnten das Gelände daher vorübergehend nicht verlassen. Die Polizei griff nicht ein. Am Abend zuvor hatten die Flüchtlinge in Bramsche demonstriert. In der Nacht wurden größere Teile des Zaunes niedergerissen, der das Ausreiselager umgibt.
Mit der Blockade wollten die Lagerbewohner ihren Forderungen nach Abschaffung der Lagerunterbringung und der Kantinenversorgung Nachdruck verleihen. Seit dem 21. November wird die lagereigene Kantine boykottiert. Die Flüchtlinge erhalten derzeit Lebensmittelspenden von Unterstützern aus dem Umland. In einer Erklärung kritisierten sie eine „unangemessene“ Gesundheitsversorgung, die soziale Isolierung der Kinder durch die Lagerschule und die Überbelegung der Zimmer.
Nach ähnlichen Aktionen im Ausreisezentrum Blankenburg hatte der Oldenburger Stadtrat das niedersächsische Innenminsterium aufgefordert, die Flüchtlings-Forderungen „ernsthaft und intensiv“ zu prüfen. In den vergangenen Tagen trafen sich in Oldenburg Flüchtlingsvertreter mit Mitgliedern des Stadtrates. Das Lager Bramsche-Hesepe ist eine Außenstelle von Blankenburg. CJA