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Archiv-Artikel

HSV-Krise Mit Murphy in den Keller

Was schiefgehen kann, geht auch schief – das ist der Gehalt von Murphy’s Law. Der HSV bietet derzeit guten Anschauungsunterricht für die Stichhaltigkeit dieses Gesetzes, das natürlich nur für Verlierer gilt.

KOMMENTARVON JAN KAHLCKE

Wollte man Trainer Thomas Doll anlasten, dass Collin Benjamin sich den Arm bricht? Oder dass der eigentlich für Spielkultur zuständige Sympath Rafael van der Vaart seinen Gegenspieler von hinten umsenst? Das alles sind Symptome für das, was unter Fußballern „die Seuche“ heißt. Dass sie den HSV befallen hat, hat mit seinem Trainer am wenigsten zu tun – auch wenn er mittlerweile selbst von ihr befallen ist und aus Nervosität den einen oder anderen Fehler macht.

Daran, dass sein Erfolgsteam Anfang der Saison zerschlagen wurde, trägt er die geringste Schuld – wenn überhaupt. Der HSV konnte bis zur Qualifikation für die Champions League nicht planen. Klar, dass einzelne Spieler den Verein verlassen oder gar nicht erst kommen. Darauf hat das Präsidium auch nur begrenzten Einfluss.

Die desolate Lage des HSV ist der Beleg dafür, dass der ganz schnelle Weg nach oben – Europas Top-20 sollten es schließlich sein – mit vielen Risiken behaftet ist. Und dass man den Erfolg nicht programmieren kann. Den Misserfolg dagegen schon – dafür gibt es ja Murphy’s Law.

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