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UKRAINE Neun Beobachter weiter vermisst. Separatisten in Donezk räumen Verluste ein
DONEZK rtr | Im Osten der Ukraine dauert der Nervenkrieg um die entführten OSZE-Beobachter an, während die Kämpfe zwischen Separatisten und Regierungstruppen am Wochenende offenbar abflauten. Die Lage sei sehr angespannt und eine weitere Eskalation in der Region nicht ausgeschlossen, sagte der stellvertretende Leiter des Beobachtereinsatzes, Alexander Hug, am Wochenende im Deutschlandfunk. Seit Tagen werden zwei OSZE-Teams mit zusammen neun Mitgliedern vermisst.
In Donezk beklagten die Separatisten weitere Verluste. Sechs Aufständische seien bei dem Versuch getötet worden, die Leichen toter Kameraden vom Donezker Flughafen zu bergen, sagte der Separatistenführer Denis Puschilin am Samstag. Obwohl es in der Bergarbeiterstadt zu keinen neuen Kämpfen kam, blieb die Lage am Flughafen angespannt. Die Regierungstruppen erklärten laut Interfax, sie hätten zwei Angriffe der Aufständischen am Flughafen zurückgeschlagen. Es war unklar, ob es sich dabei um den Versuch der Separatisten handelte, die Leichen zu holen.
Auf dem Leninplatz im Stadtzentrum demonstrierten etwa 2.000 Menschen mit russischen Fahnen und „Russland! Russland!“-Rufen für die selbst ernannte Volksrepublik Donezk. Vor der Residenz des reichsten Mannes der Ukraine, des Oligarchen Rinat Achmetow, errichteten die Aufständischen ebenso neue Barrikaden wie vor dem Hauptquartier der schwer bewaffneten prorussischen Wostok-Miliz.
Der von Moskau unterstützte Chef der Republik Tschetschenien bestritt unterdessen Berichte, wonach seine Regierung Kämpfer zur Unterstützung der Separatisten in die Ostukraine geschickt hat. Er schließe aber nicht aus, dass einige aus eigenem Entschluss dorthin gegangen seien, sagte Ramsan Kadyrow dem russischen Fernsehen. „Wir haben sie nicht dorthin geschickt“, sagte er. „Wenn eine Person freiwillig geht, haben wir aber nicht das Recht, sie aufzuhalten.“ Kadyrow schloss nicht aus, tschetschenische Kämpfer in die Ukraine zu schicken, falls der russische Präsident Wladimir Putin das anordnen sollte.