Bonner Ministerien sollen schließen

Die Regierung muss komplett nach Berlin ziehen, fordern fünf Ministerpräsidenten

BERLIN dpa ■ Ein Komplettumzug der Bundesministerien von Bonn nach Berlin stößt bei immer mehr Ministerpräsidenten auf Zustimmung. Inzwischen sprachen sich die Regierungschefs von Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg für den Vorschlag ihres niedersächsischen Kollegen Christian Wulff (CDU) aus. Scharfe Kritik kam dagegen aus Nordrhein-Westfalen.

Derzeit haben in Bonn noch sechs Ministerien ihren Haupt-, die anderen ihren Zweitsitz. Insgesamt arbeiten dort rund 10.000 Angestellte und Beamte.

Harald Ringstorff (SPD), Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschef, sagte der Berliner Morgenpost, der vollständige Umzug sei mehr als nur eine Kostenfrage. Die Hauptstadtteilung sei „nicht zeitgemäß“. Auch Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) nannte die Teilung einen „Anachronismus“. Seit der Wende hätten viele Menschen ihr Leben komplett umgestellt. „Für die Bundesregierung muss das Gleiche gelten.“

Wulff hatte dem Vizepräsidenten des Berliner Abgeordnetenhauses geschrieben, er sei der Ansicht, dass „alle Ministerien ihren ausschließlichen Sitz in Berlin haben sollten“.

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