Bremens zweiter Gasanbieter vor dem Start
: Konkurrenz entschärft den Streit

Bremer GasverbraucherInnen können künftig wählen: Entweder sie beziehen ihr Gas weiter von der swb oder sie wechseln zur konkurrierenden Bremer Energiehaus-Genossenschaft. Der swb, bislang Monopolist, kann diese Wendung nur Recht sein.

Kommentar von Armin Simon

Denn die Gas-Genossenschaft, entstanden aus der Wut über die hohen Gaspreise der swb, wird ebendieser Wut den Boden entziehen. Seit die Verbraucherzentrale im Oktober 2004 zum Gaspreis-Protest rief, haben weit mehr als 10.000 BremerInnen gegen die swb-Gaspreise Widerspruch eingelegt, viele gar ihre Abschlagszahlungen gekürzt. Ihrer Forderung nach Offenlegung der Kalkulation kam die swb bislang nicht nach.

Künftig ist sie zu derlei Transparenz nicht einmal mehr verpflichtet. Denn dann kann, wer die swb-Preise für zu hoch erachtet, zur Genossenschafts-Konkurrenz wechseln. Und dort – nach bisheriger Kalkulation – 0,09 Cent weniger pro Kilowattstunde zahlen.

Die Erfahrung beim Strom zeigt: Die Zahl der VerbraucherInnen, die tatsächlich den Anbieter wechseln, ist eher gering. Unterm Strich könnte sich die Gas-Konkurrenz für die swb daher als gutes Geschäft erweisen: Sie verliert zwar ein paar KundInnen – aber auch ihr Image als Abzockerin.