NSU-PROZESS
: Wer war der Sprengstoffbote?

MÜNCHEN | Wer war der Mann, der Ende des Jahres 2000 eine Bombe im Ladengeschäft einer deutsch-iranischen Familie an der Kölner Probsteigasse platzierte? Das Oberlandesgericht (OLG) München hörte dazu am Donnerstag den Familienvater als Zeugen an. Der sagte, der Mann sei sehr schmal und schmächtig gewesen, sein Gesicht „schmal und knochig“. Diese Beschreibung trifft auf keinen der inzwischen toten NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt oder Uwe Mundlos zu.

Der Zeuge erzählte, der Mann habe an der Kasse gesagt, er wolle schnell sein vergessenes Portemonnaie holen. Seinen Korb habe er zurückgelassen ohne wieder zu kommen. Den Korb hatte dann mehrere Wochen später die 19-jährige Tochter aus Neugier inspiziert. Darin befand sich ein selbst gebauter Sprengsatz, der detonierte. Die junge Frau wurde schwer verletzt. Zu der Tat hatte sich der NSU in einem Video bekannt. (dpa)

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