: Ex-Bankvorstand verhaftet
BAYERN-LB Verdacht auf Steuerhinterziehung und Untreue beim Verkauf von Anteilen an der Formel 1
MÜNCHEN dpa | Der frühere Vorstand der BayernLB Gerhard Gribkowsky ist gestern verhaftet worden. Der Manager der Landesbank war wegen der ungeklärten Herkunft eines 50-Millionen-Dollar-Vermögens ins Visier der Münchner Staatsanwaltschaft geraten. Es bestehe der dringende Verdacht auf Untreue und Steuerhinterziehung.
Gribkowsky soll ersten Ermittlungen zufolge für den Verkauf der BayernLB-Anteile an der Formel 1 Zuwendungen erhalten haben, die als Beraterverträge getarnt gewesen sein sollen. Die Summe von 50 Millionen Dollar sei in Deutschland aber nicht versteuert worden. 2007 hatte Gribkowsky Medienberichten zufolge ohne Wissen der Bank in Salzburg die „Sonnenschein Privatstiftung“ gegründet und in einer Tochter der Stiftung das Vermögen angelegt. Nach Steuern in Österreich seien von der Summe knapp 25 Millionen Euro übriggeblieben. Gribkowsky war bis 2008 für die Risikosteuerung zuständig und verkaufte federführend den Formel-1-Anteil der BayernLB.
Hintergrund ist die Pleite des einstigen Medienmoguls Leo Kirch, dem die BayernLB 2 Milliarden Euro geliehen hatte. Die Landesbank hatte das Kirch-Engagement bei der Formel 1 übernommen, um durch einen späteren Verkauf wieder zu ihrem Geld zu kommen.