: Harles und Jentzsch will sich nicht davonstehlen
DIOXIN-SKANDAL Keine Insolvenz: Skandal-Futtermittelhersteller setzt Produktion fort
Im Dioxin-Skandal hat der Geschäftsführer des Futtermittelkomponenten-Herstellers Harles und Jentzsch Gerüchte über eine drohende Insolvenz des Unternehmens dementiert. „Wir arbeiten weiter“, sagte Siegfried Sievert. Noch kurz zuvor hatte sich Vertriebschef Klaus Voss pessimistisch über die Zukunft des Unternehmens geäußert. Nun soll die Produktion laut der Geschäftsleitung doch weitergehen. Zwar würden derzeit keine Futtermittel verkauft, aber das Geschäft mit technischen Fettsäuren sichere die Existenz.
Harles und Jentzsch hatte durch Routinekontrollen überhöhte Dioxinwerte in seinen Futtermitteln bemerkt. Nachdem die Firma aus Uetersen die Verunreinigung von Futtermitteln gemeldet hatte, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Itzehoe gegen die Unternehmensleitung. Rückstellproben aus dem Jahr 2009 zeigten, dass der zulässige Höchstwert an Dioxin deutlich überschritten worden war. An der Darstellung des Unternehmens, nach der das Dioxin versehentlich in die Futterfette gelangt war, hatte das niedersächsische Agrarministerium bereits am Mittwoch Zweifel geäußert.
Nachdem die Insolvenzgerüchte bekannt geworden waren, hatte das Agrarministerium das Unternehmen erneut kritisiert: Für die Entschädigungsforderungen sei „als erster der Verursacher“ heranzuziehen – „auch wenn der versucht, sich aus der Affäre zu stehlen“ sagte Sprecher Gert Hahne, der Sprecher des Agrarministeriums. (taz/dpa)
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