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Archiv-Artikel

heute in bremen Weniger als elf Euro in der Stunde

Arbeitgeber und Gewerkschafter treffen sich zur dritten Tarifrunde im Bremer Sicherheitsgewerbe

Von mnz

taz: Ein Bremer Wachmann kommt laut Gewerkschaftsangaben derzeit nur auf einen Bruttolohn von 6,25 Euro. Ist das nicht ein Hungerlohn?

Peter Schmidt: Verhandlungsführer der Arbeitgeber: Ich finde es unseriös, sich nur die niedrigste Lohngruppe herauszugreifen. Es gibt etwa ein Dutzend Lohngruppen. An Verkehrsflughäfen etwa verdienen die Wachleute 10,39 Euro in der Stunde.

Die Gewerkschaften finden das „unakzeptabel“ und fordern eine „deutliche“ Lohnerhöhung.

Genau das machen wir. Je nach Lohngruppe bieten wir eine Lohnerhöhung von 1,2 bis vier Prozent an.

Die Gewerkschaft ver.di spricht von einem Plus von zwei Prozent, bei gleichzeitiger Streichung von Urlaubstagen und Zulagen.

Vier Prozent Lohnerhöhung sind eine deutliche Steigerung. Aber es wäre tariftaktisch unklug, jetzt Details zu nennen.

Ver.di sagt, die Sicherheitsleute müssen 300 Stunden im Monat arbeiten, um von dem Job leben zu können.

Ich weiß nicht, wie sie auf diese Idee kommen. Diese Sicht der Dinge ist total verzerrt. Es gibt im Sicherheitsgewerbe neben der rein körperlichen Arbeit auch lange Phasen der Arbeitsbereitschaft, in denen man in erster Linie präsent sein muss. Deswegen gibt es da längere Arbeitszeiten als in einem anderen Gewerbe. Da können sie bei zwölfstündigen Schichten dann auch auf 20 Schichten im Monat kommen.

Rechnen sie mit einem Streik?

Ich denke, dass wir zu einer Einigung kommen. Interview: mnz