: Weg mit den Tierfabriken
ERNÄHRUNG Für ein Ende der konventionellen Massentierhaltung: 300 Professoren rufen zu einer Wende in der Agrarwirtschaft und zu einem würdigen Umgang mit Tieren auf. Unterdessen erreicht der Dioxinskandal die Schweinemast. Hunderte Tiere müssen getötet werden ➤ SEITE 3
BERLIN taz | Mehr als 300 Wissenschaftler fordern ein Ende der Massentierhaltung in Deutschland. Während der Skandal um mit Dioxin verseuchtes Tierfutter täglich neue Wellen schlägt, verlangen die Professoren eine grundsätzliche Wende. „In der Massentierhaltung wird mit Tieren auf eine Weise umgegangen, die uns als Gesellschaft beschämen muss“, heißt es in dem gestern vorgestellten Appell. Die Auswirkungen auf Umwelt, Klima, Gesundheit und globale Gerechtigkeit seien fatal.
Nötig sei deshalb eine Neuausrichtung der Agrarsubventionen nach Tier- und Umweltschutzstandards, ein Stopp der Exportsubventionen und eine Haltungskennzeichnung für Fleisch. Zu den Unterzeichnern des Aufrufs zählen der Theologe Eugen Drewermann, der Umweltethiker Konrad Ott, der Mediziner Wolfram Sterry und der Philosoph Dieter Henrich. Bisher haben sich 8.000 Menschen dem Appell angeschlossen. Für den 22. Januar rufen die Unterzeichner auf www.gegen-massentierhaltung.de zu einer Demonstration in Berlin auf.
Unterdessen wurde bekannt, dass im Zuge des Tierfutterskandals erstmals Dioxin auch in Schweinen festgestellt worden ist. Mehrere hundert Tiere eines Schweinemästers im niedersächsischen Landkreis Verden müssen deshalb getötet und entsorgt werden.
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