: Sparkasse verklagt Ex-Chefs
JUSTIZ Nord-Ostsee-Sparkasse fordert von früheren Vorständlern Schadenersatz in Millionenhöhe
Zweieinhalb Jahre nach der Fusion der Flensburger und der Nord-Ostsee-Sparkasse (Nospa) hat die Nospa die ehemaligen Chefs der Flensburger Sparkasse auf Schadenersatz verklagt. Der Ex-Vorstandsvorsitzende Frerich Eilts soll knapp 10,5 Millionen Euro Schadensersatz zahlen sowie für weitere bislang nicht bezifferbare Forderungen haften, sagte der Sprecher des Flensburger Landgerichts, Carsten Bockwoldt, am Mittwoch. Von Eilts ehemaligen Vorstandskollegen Frank Kepp verlangt die Nospa rund 13,5 Millionen Euro Schadensersatz sowie die Herausgabe bestimmter Wertpapiere.
Zudem hat die Kieler Staatsanwaltschaft Eilts wegen Untreue, Bestechlichkeit und Beihilfe zum Verstoß gegen das Kreditwesengesetz angeklagt. Der Ex-Manager soll zwischen März 2001 und Dezember 2008 einem Flensburger Makler Immobilien zu Konditionen deutlich unter dem Marktpreis verkauft haben. Der soll im Gegenzug zweimal einen fünfstelligen Betrag an den Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt überwiesen haben, dem Eilts vorsteht.
Außerdem soll Eilts Kreditkunden, die von der Flensburger Sparkasse abgewiesen worden waren, an den Makler „vermittelt“ haben. Der Unternehmer soll dann Kredite von der Sparkasse erhalten haben, die er mit entsprechenden Zinsaufschlägen an diese Kunden weitergegeben habe. Für diese Kreditvergaben besaß der Makler aber keine Erlaubnis. „Wir gehen davon aus, dass dem Angeschuldigten (Eilts) das bekannt war“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Kiel. (dpa)