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Bund soll für neuen Elbtunnel zahlen

Schleswig-Holstein fordert den Bau der A 20 bis Niedersachsen auf Kosten des Bundes

Bernd Schröder ist kämpferisch: „Wir werden es nicht zulassen, dass ein Projekt gegen das andere ausgespielt wird“, behauptete der SPD-Abgeordnete gestern im schleswig-holsteinischen Landtag. Neben dem Brückenschlag über den Fehmarnbelt sei ein Autobahntunnel unter der Elbe „das wichtigste Verkehrsprojekt“ im Land. An der Fortführung der Autobahn A 20 bis nach Niedersachsen „geht kein Weg vorbei“, befand auch sein großkoalitionärer Kollege Hans-Jörn Arp (CDU). Und er weiß auch genau, wer das bezahlen soll: „Der Bund ist in der Pflicht.“

Zurzeit endet die aus Mecklenburg-Vorpommern kommende Ostseeautobahn bei Lübeck. Der geplante Weiterbau nördlich um Hamburg herum soll bei Glückstadt die Elbe unterqueren und letztlich in Niedersachsen bis zur A 27 zwischen Bremen und Bremerhaven führen. Das teuerste Teilstück, der Tunnel unter der Elbe, wird mit etwa 800 Millionen Euro veranschlagt.

Nach Ansicht des Bundes soll dieser privat finanziert werden und mautpflichtig sein, die Große Koalition in Kiel lehnte dies gestern als „Standortnachteil“ ab und forderte die Vollfinanzierung durch den Bund. Dazu müssten aber andere Bundesländer auf zugesagte Mittel verzichten. Das, findet der grüne Verkehrspolitiker Detlef Matthiessen, „ist völlig unrealistisch“. SMV

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