LESERINNENBRIEFE :
China zum Beispiel
■ betr.: „Wohnen. Berlin ist nicht ganz dicht“, taz.de vom 11. 6. 14
New York hat trotz seiner gigantischen Grundstückspreise den Central Park. Die grüne Lunge der Stadt. Sollte die Verstädterung weiter zunehmen, werden es uns künftige Generationen danken eine grüne Lunge in Berlin gelassen zu haben. Es wäre kurzsichtig dieses Areal dem Kommerz zu opfern. Vor allem solang nicht viel weiter als bis zu fünf Etagen gebaut wird, werden in Berlin immer Wohnungen fehlen. Man sollte mal schauen wie chinesische Städte gebaut werden. Dort leben doch einige Menschen mehr als in Berlin. LESERIN1, taz.de
Nicht alles bebauen
■ betr.: „Wohnen. Berlin ist nicht ganz dicht“, taz.de vom 11. 6. 14
Ich finde es ist nicht erstrebenswert, alles zu bebauen. Es ist doch großartig, dass es so viele Grünflächen gibt. Wohnraum ist eben begrenzt, damit sollte man sich abfinden und nicht jeden m[2]zupflastern. Von mir aus kann an einigen Stellen noch in die Höhe gebaut werden.
Am Ende kann eben nicht jeder ach-so-hippe-Möchtegern-Großstädter nach Berlin-Mitte ziehen. Und niemand hat ein Recht auf (Innen-)Stadt. Auch wenn das immer proklamiert wird. HORST MEIER, taz.de
Total intolerant
■ betr.: „Der Aufruf der Initiative ärgert uns“, taz.de vom 13. 6. 14
Total intolerant, wie dieser Interviewte polarisiert. Das finde ich gut, denn dann klärt sich vieles: so oder so. Je eher, desto besser.
ERNST TSCHERNICH, taz.de
Einfach zu simpel
■ betr.: „Ich vermisse die Empathie der Anwohner“, taz vom 13. 6. 14
Ich finde es komisch, wenn Leute, wie der falsche und damit auch feige „Herr Müller“, sich über Initiativen beschweren und deren Anliegen pauschal als rassistisch diskreditieren, dann aber für die eigene Position differenzierte Betrachtungen, Solidarität und Dialogbereitschaft verlangen.
Afrikaner integrieren sich in der Regel schnell, trotz ständiger rassistischer Anfeindungen. Die erste Generation lernt schnell die Sprache, für deren Kinder ist sie dann schon „Muttersprache“.
Drogenverkäufern fehlt oft die Perspektive. Trotzdem gibt es auch Sexismus, wie ich bei Besuchen im Park mit meiner kamerunischen Frau erleben durfte. Ihr, wie den meisten afrikanischen Einwanderern, verbietet ihre Religion und Erziehung auch bestimmte Methoden, um an Geld zu kommen, und darum lassen sie es einfach.
Eine Seite bei Konflikten zum alleinigen Opfer der Umstände zu erklären, wie das „Fake Müller“ macht, ist einfach zu simpel; und einfaches Denken entspricht nicht dem hier dringend benötigten, weil an ausgewogene Lösungen interessierten linksliberalen Geist.
MARKUS MEISTER, Kassel
Empathie für alle
■ betr.: „Der Aufruf der Initiative ärgert uns“, taz.de vom 13. 6. 14
Die Forderung nach Empathie kann nie falsch sein. Nur wenn man sich bei diesem Thema äußern will, sollte man wenigstens ein paar grundlegende Dinge beachten. Flüchtlinge ohne Aufenthaltstitel mit ständiger Angst vor Abschiebung werden eine Sache gewiss nicht machen: Dorthin gehen, wo die Gefahr groß ist, von der Polizei aufgegriffen zu werden. Das heißt, die, die Drogen verkaufen, sind garantiert nicht die, die von Abschiebung bedroht sind. Außerdem, auch wenn der Umgang mit Flüchtlingen, gerade was die Arbeitserlaubnis angeht, vollkommen daneben ist, gilt trotzdem: Wenn man so viel Verständnis für die Dealer aufbringt, nach dem Motto, was sollen sie machen ohne Arbeitserlaubnis, dann ist das auch ein Schlag ins Gesicht all jener, die keine Arbeitserlaubnis haben und trotzdem nicht dealen und zum Beispiel schwarz arbeiten. Was erheblich anstrengender und weniger lukrativ ist, als zu dealen. Insofern immer für Empathie aber dann für alle. BIGBB, taz.de
Nicht meine Aufgabe
■ betr.: „Der Aufruf der Initiative ärgert uns“, taz.de vom 13. 6. 14
Ich bin auch Anwohner und habe diese Veranstaltung leider verpasst, wäre sicher interessant gewesen. Dem Interviewpartner muss ich widersprechen, ich verfolge die Interessen meiner Familie. Die möchte nicht ständig im Park belästigt werden. Es ist nicht meine Aufgabe, die sozialen Probleme der unfreiwilligen Rauschgiftverkäufer zu lösen, auch wenn sie mir teilweise leid tun. JJ05, taz.de