: Politiker sehen mehr Gerechtes
GÜTERSLOH dpa ■ Bei der Auffassung über soziale Gerechtigkeit driften Bürger und Politiker einer neuen Studie zufolge weit auseinander. Während rund 60 Prozent der Parlamentarier die Verteilung von Einkommen und Vermögen für gerecht halten, teilt nicht einmal jeder dritte Deutsche diese Meinung. Das geht aus einer gestern veröffentlichten Allensbach-Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervor. Immerhin 56 Prozent der Menschen in Deutschland hielten demnach die Einkommens- und Besitzverteilung für ungerecht. Für die Studie waren 384 von 2.500 Abgeordneten des Bundestags, der Länder- und des EU-Parlaments befragt worden. Für die Mehrheit der Parlamentarier bedeutet soziale Gerechtigkeit vor allem Chancen- und Teilhabegerechtigkeit. Dieser Ansicht waren mit einem Anteil von mehr als zwei Dritteln vor allem junge Abgeordnete bis 35. Als Vorbild für soziale Gerechtigkeit nannten mehr als die Hälfte der Politiker die skandinavischen Ländern, Schweden stellte sich als ein Vorbild für ein Viertel der Befragten heraus.