Deutschland bei Waffenhandel auf Platz vier

Davon profitiert auch die hiesige Wirtschaft: Weltweit wurden 2005 pro Kopf 137 Euro für Rüstung ausgegeben

15 Länder verantworten 84 Prozent des gesamten welt-weiten Verteidigungsbudgets

BERLIN afp/taz ■ Die Ausgaben für Rüstung und Verteidigung haben im vergangenen Jahr weltweit ein Rekordhoch erreicht. Laut dem Jahresbericht des Stockholm International Peace Research Institute (Sipri) wurden insgesamt rund 950 Milliarden Euro dafür ausgegeben.

Sipri ist das älteste Friedensforschungsinstitut Europas. Es sammelt seit 1966 Rüstungsdaten. Danach ist der Rückgang des Weltrüstungshandels, wie er bis 2002 zu beobachten war, endgültig zum Stillstand gekommen. Zu den vier größten Waffenhändlern gehörten 2005, wie schon in den vier Jahren zu vor, die USA, Russland, Frankreich – und Deutschland.

Auch bei den Verteidigungsbudgets liegt die Bundesrepublik auf einem der vorderen Ränge. Laut Sipri verantworten 15 Länder 84 Prozent des gesamten weltweiten Verteidigungsbudgets. Großbritannien, Frankreich, Japan und China geben jeweils 4 bis 5 Prozent des weltweiten Verteidigungsbudgets aus. Nach den USA und diesen Ländern liegt Deutschland laut Sipri an sechster Stelle. Zwar verzeichnete das Stockholmer Institut 2005 insgesamt einen Rückgang der Militärausgaben in Europa um 1,7 Prozent, doch führt Sipri diesen vor allem auf Budgetkürzungen in westeuropäischen Ländern wie Italien und Großbritannien zurück.

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen 2005 die weltweiten Ausgaben um 33 Milliarden Dollar oder 3,7 Prozent. Das entspricht 2,5 Prozent des globalen Bruttosozialprodukts, pro Kopf 137 Euro. Während China umgerechnet etwa 25 Euro in Rüstung investierte und Deutschland 300 Euro, waren es in Israel 1.129 und in den USA sogar 1.267 Euro pro Kopf. KAB