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WAHLKAMPF SPD kürt Olaf Scholz als Spitzenkandidat und schafft Prominente auf ihre Landesliste

Die SPD feiert ihren Olaf, der der einst am Boden liegenden Partei die Siegesgewissheit zurückgab

Olaf Scholz ist in seinem Element. Siegesgewiss streckt er den SPD-Delegierten beide Arme entgegen, die Finger weit gespreizt. Sie feiern ihn mit Standing Ovations. Soeben hat der SPD-Parteitag Scholz als Spitzenkandidaten bestätigt, mit einem Traumergebnis von 97,5 Prozent. Die SPD feiert sich selbst und vor allen ihren Olaf, der die am Boden liegende Partei in nur eineinviertel Jahren wieder auf Kurs gebracht und ihr die Siegesgewissheit zurückgegeben hat.

Doch nicht nur die Personalie Scholz beschäftigt die 356 versammelten Delegierten an diesem Samstag. Noch bevor Scholz das erste Mal das Mikrophon ergreift, hält Frank Horch, bis vergangenen Mittwoch Handelskammerpräses und seit Donnerstag designierter Wirtschaftssenator von Scholzens Gnaden, seine Antrittsrede. Er lobt die SPD, lobt Scholz, lobt sich selbst. Und als sei ein Horch nicht genug, um Wirtschaftskompetenz auszustrahlen, hat Scholz auf Platz 13 der SPD-Landesliste auch noch den Reeder Erck Rickmers platziert. Als Signal an alle Kulturschaffenden, dass die SPD vor lauter Wirtschaft die Kultur nicht aus den Augen verliert, kandidiert auf dem letzten Platz der Liste Isabella Vértes-Schütter, die Intendantin des Ernst Deutsch Theaters.

Reibungslos segnen die Delegierten die Scholz & Friends-Liste ab: Hinter dem Spitzenkandidaten bekleiden die Bürgerschaftsvizepräsidentin Barbara Duden, der Fraktionschef Michael Neumann und die designierte Senatorin Dorothee Stapelfeld die ersten Ränge. Anschließend verabschiedet die SPD im CCH noch ihr Programm, das sie nicht etwa – wie alle anderen Parteien – als Wahlprogramm sondern gleich als Regierungsprogramm deklariert. mac