: VON WEGEN RUHESTAND: EINMAL DIKTATOR, IMMER DIKTATOR
Rentner in den USA zieht es wie magnetisch in den US-Sonnenstaat Florida und deutsche Senioren träumen immer öfter von einem Lebensabend auf Mallorca, das ist bekannt. Doch was macht man eigentlich als gestandener Diktator und Despot, wenn man aus dem aktiven Arbeitsleben ausscheidet? Da wird es mit Florida und Malle schwierig. Aber wie gut, dass es Saudi-Arabien gibt, da hat man ein Herz für alternde und abgedankte Tyrannen. Das entdeckte bereits 1979 der gefürchtete ugandische Diktator Idi Amin Dada, der damals in der Hafenstadt Dschidda Zuflucht suchte und dort bis zu seinem Tod 2003 lebte. Nun ist mit dem Tunesier Zine El Abidine Ben Ali ein weiterer Diktator a. D. ins saudische Rentnerparadies ausgewandert. Berichten zufolge hat er sich dort ein schnuckeliges Apartment direkt über einer orthopädischen Praxis gemietet und noch an seinem ersten Tag den örtlichen Bingo-Club besucht, wo er sich relativ unblutig zum absoluten Herrscher über alle Zahlen aufschwang. Und man hatte es ja eigentlich geahnt: Der gute Ben Ali kann das Diktieren beim besten Willen nicht lassen.