: Tiki-Taka
Tiki-Taka, das leichtfüßige Spiel mit den sich wundersam öffnenden Räumen, bleibt immer eine Kunst – selbst dann, wenn sie unvollendet ist. JOHANNES KOPP
Das Gesetz der Begierde (Almodóvar) wurde rüde ausgehebelt: durch Begierigere. Sie waren schön, sie sind schön, sie werden immer schön bleiben: Spaniens Fußballer. Trauer um Trümmer. Lang lebe Tiki-Taka. JAN FEDDERSEN
Das hatte Pep, bis der Depp zu Bayern ging. LUKAS WALLRAFF
Spaniens Ballbesitzfußball hat sich vor weniger als zehn Jahren durchgesetzt gegen ein anderes Modell, das auch attraktiv gewesen wäre: weniger Ballbesitz, schneller Abschluss; welches Modell sich jetzt durchsetzen wird, weiß ich nicht, aber warum sollte es ein schlechtes sein? MARTIN KRAUSS
Es war die große Symphonie auf Gras, ein harmonisch orchestriertes Zusammenspiel. Null HipHop, kein Rock ’n’ Roll – mit Spaniens Untergang geht die Epoche der Klassik im Fußball zu Ende. ANDREAS RÜTTENAUER
Spanien hat nicht nur den Fußball erneuert, sondern das Denken. Die existenzielle Frage ist nun: Wo bin ich, wenn Spanien nicht mehr vorn ist? PETER UNFRIED
Es geht um Kunst. Tiki-Taka erinnert mich an Andy Warhol. Beste Pop-Art. Doch wie alles in der Populärkultur war auch dieses Spiel nur von kurzer Lebensdauer.MANUEL SCHUBERT
Was vorher nur ein Gefühl war, wurde mit der spanischen Zauberelf zur Gewissheit: Fußball ist Eleganz, Fußball ist Leichtigkeit, Fußball ist das Spiel, das niemals aufhören darf. JENS UTHOFF
Vor der EM 2008 wettete ein Freund auf Spanien als kommenden Titelträger. Wir anderen haben viel gelacht. Und vor der WM 2010 dann auch alle auf Spanien getippt. JÜRN KRUSE
Wer was kann, was andere nicht können, hat immer glühende Verehrer und unerbittliche Gegner. Tiki-Taka hat den Fußball so revolutioniert wie Elvis Presley die Popkultur, Facebook das Soziale und Frank Schirrmacher das deutsche Feuilleton. DORIS AKRAP
Xavi zu Iniesta, Iniesta zu Xavi. Viele Pässe, kein Tor: Das spanische Spiel feierte die Ineffizienz – herrlich undeutsch! MARCO WEDIG
Sollte mich nie wieder eine Mannschaft derart verzücken, ich würde mich nicht grämen. Denn ich habe Spanien erlebt. Für ein Menschenleben ist das nicht schlecht. DENIZ YÜCEL