: Leichter rechnen mit China
GELD Neue Yuan-Clearingbank soll Handel mit der Wirtschaftsmacht aus Fernost erleichtern. Al-Wazir begrüßt Standortentscheidung für Frankfurt
FRANKFURT dpa | Der Handel mit China soll für Unternehmen bald leichter werden. Die neue Verrechnungsbank für Geschäfte mit dem Yuan (Renminbi) in Frankfurt soll es Firmen vom Herbst an ermöglichen, Geschäfte mit chinesischen Partnern in einer Zeitzone, einer Sprache und zu günstigen Konditionen abzuwickeln. Die Bank solle spätestens im November an den Start gehen, sagte der Geschäftsleiter der Bank of China in Frankfurt, Bernd Meist, am Montag. Künftig können Zahlungen in Yuan innerhalb Deutschlands und im Handel mit China in Frankfurt abgerechnet werden.
Vom Start zum ersten Handelszentrum für die chinesische Währung in der Eurozone wird nach Überzeugung von Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) insbesondere der Mittelstand profitieren. „Der Startschuss ist gefallen. Vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen eröffnet dies völlig neue Perspektiven“, sagte Al-Wazir. Vor wenigen Tagen hatte die chinesische Zentralbank die Bank of China zur Clearing-Bank für Geschäfte mit dem Yuan ernannt.
Die Bundesbank begrüßte die Benennung der Bank of China. Sie sei gut vernetzt und habe eine lange Erfahrung in China und Europa, sagte Vorstandsmitglied Joachim Nagel am Montag: „Ich rechne in Zukunft sowohl mit höheren Umsätzen als auch einer größeren Produktvielfalt.“ Die Clearing-Bank in Frankfurt sei für alle Marktteilnehmer von großem Vorteil, da Zahlungen im Euroraum künftig ohne Umwege direkt zwischen Euro und Renminbi abgewickelt werden könnten.
Nagel unterstrich, dass seit der Unterzeichnung der Absichtserklärung zum Renminbi-Clearing im März bereits mehrere Renminbi-Anleihen in Frankfurt emittiert wurden: „Ich bin mir sicher, dass bald weitere folgen werden.“ Al-Wazir betonte, dass die Clearing-Bank nicht nur deutschen Unternehmen, sondern auch chinesischen sowie allen Firmen aus dem Euroraum zugutekommen werde. „Generell gilt: Wenn man solche Währungsgeschäfte einfacher abwickeln kann, fördert das die wirtschaftlichen Aktivitäten auf beiden Seiten. Wir als Landesregierung heißen chinesische Firmen willkommen.“