: Widukind ist Mythos
Genau 1.200 Jahre soll er tot sein. In Enger beginnt jetzt das Festivaljahr zum sagenumwobenen Sachsenkönig
Sein einziges Denkmal in Deutschland steht in Herford. Sachsenherzog Widukind war der letzte bedeutende Gegenspieler Karls des Großen. Er leistete Widerstand gegen die überlegenen Franken und ihren christlichen Glauben. Doch mit seiner Taufe erreichte er schließlich einen Friedensvertrag mit Karl dem Großen. Das ist alles, was heute sicher belegt ist. Der Rest ist Mythos. Auch das in der Stiftskirche in Enger seine Gebeine begraben liegen. Doch für die Westfalen, Niedersachsen und Sachsen verkörperte Widukind die regionale Identität. In der ostwestfälischen Stadt Enger widmet das Widukind-Museum seinem 1200. Todesjahr in 2007 ein ganzes Festivaljahr.
Einer Legende nach soll er am 6. Januar 807 gestorben sein. In Enger wird daran seit mindestens 600 Jahren mit Gottesdienst, süßen Weißbrötchen für die Kinder und einer Spende an die Armen gedacht. Zum Auftakt des Widukind-Jahres findet an diesem Datum nicht nur das traditionelle Timpkenfest mit Erbsensuppe aus der Gulaschkanone, sondern auch die Premiere des Schauspiels „Gesucht: Widukind“ von Kurt-Uwe Förster statt. Auftakt zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen, die den sagenumwobenen Sachsenherzog und das Frühmittelalter in den Vordergrund stellen. Eine Tagung zur neuesten Geschichte rund um den sächsischen Anführer mit Vorträgen auch über den genetischen Fingerabdruck seiner Gebeine steht im Februar auf dem Programm. Mode und Bekleidung des Mittelalters wird bei der Veranstaltung „Die Sachsen kommen“ gezeigt. Mit einem mittelalterlichen Mahl mit Gesang und Musik geht das Festival im März weiter. PEL
„Gesucht: Widukind“Sa, 06. 01. 07, 20:00 UhrWidukind Museum, EngerInfos: 05224-910995