BRAINSTORM

27. Januar. An einem Tag wie heute steht eine Kolumne wie diese natürlich auch im Zeichen des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers in Auschwitz. Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) lädt um 20 Uhr – und zwar durchaus alle BürgerInnen der Stadt – zur offiziellen Feierstunde in die Obere Rathaushalle ein. Ehrengast dort wird Siegfried Propper sein, 1937 in Bremen geboren und mit sieben Jahren kurz vor Kriegsende in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Sein Vater starb in Auschwitz, seine Mutter konnte als Protestantin seinerzeit in Bremen bleiben. Sprechen wird außerdem der Grünen-Politiker Hermann Kuhn, seines Zeichens Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Bremen.

Parallel dazu wird um 19.30 Uhr in der Strandlust Vegesack (Rohrstraße 11) Alina Treigel, die erste deutsche Rabbinerin nach der Shoah referieren. Die 31-Jährige ist in der Ukraine geboren, ging 2001 nach Berlin und studierte dort an einem liberalen Rabbinerseminar. Sie betreut inzwischen die jüdischen Gemeinden in Oldenburg und Delmenhorst. Und sagt: Aus ihrer Sicht sei es völlig unwichtig, ob ein Rabbiner nun ein Mann oder eben ein Frau ist. Der Vortrags-Eintritt von fünf Euro kommt der Jugendarbeit der jüdischen Gemeinde in Oldenburg zugute.

Erst am 30. Januar läuft der Dokumentar-Film „Es war ein anderes Leben“, der die Geschichte einer Gruppe deutsch-jüdischer Kinder beschreibt, die 1939 aus Deutschland entkommen war und in Palästina ankam. Die Geschichte führt anhand einzelner Lebensgeschichten über ein Internat und die Entscheidung, sich der Kibbuzbewegung anzuschließen bis hin zu einem eigenen Kibbuz. Der Film von Katinka Zeuner und Hans Jan Puchstein kommt am Sonntag um 15 Uhr in der Plantage 13, Eingang 26. mnz