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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Heute, am 26. Juni, beginnt in Berlin das Festival Foreign Affairs, das internationale Performance-, Tanz und Theater und Musikprojekte eingeladen hat. Darunter ist auch das russische Künstlerkollektiv Chto Delat (deutsch: Was tun?), das sich ab 12. Juli in der Performance „What is monumental today?“ mit der Bedeutung von Mahnmalen und Gedenkstätten auseinandersetzt. Dieses Projekt begann schon in Wien, auf den Festwochen dort, und davon sollte eine Ausstellung im und vor dem Haus der Berliner Festspiele erzählen. Dazu gehörte die sechs Meter hohe Skulptur eines Soldaten aus Pappmaché, die am Sonntag aufgebaut wurde und ein Schild mit der Aufschrift „Antifaschistische Aktion“ trug. In der Nacht zu Dienstag hat es einen Brandanschlag auf diesen Soldaten gegeben. Unbekannte Tätern zündeten ihn an, er brannte völlig ab. Polizei und Staatsschutz ermitteln, da nicht auszuschließen ist, dass es sich um eine politisch motivierte Tat handelt. Matthias von Hartz, Kurator des Festivals Foreign Affairs, sagte: „Unabhängig von konkreten Motiven, über die wir nicht spekulieren wollen, ist dieser Vorgang sehr beunruhigend. Ein politisches Kunstwerk mit klar antifaschistischer Position wird zu einer Zeit, in der faschistisches Gedankengut international einen ungeahnten Aufschwung hat, nach kürzester Zeit zerstört.“