: Die Wissenschaft eines Flickenteppichs
Die neue Fördergebietskarte teilt Berlin in Kleinsträume mit unterschiedlichen Subventionsmöglichkeiten für Betriebe
An EU-Gelder heranzukommen, ist für Berliner Betriebe und Projekte eine kleine Wissenschaft für sich. In der neuen Förderperiode von 2007 bis 2013, in der Berlin bis zu 1,2 Milliarden Euro erwarten darf, kommt es nicht nur auf den Inhalt eines Projektes an, sondern auch auf die genaue geografische Lage eines Unternehmens.
Berlin wird nämlich in so genannte C- und D-Fördergebiete aufgeteilt, in der jeweils unterschiedliche Fördermöglichkeiten bestehen. Schaut man auf die Fördergebietskarte, entsteht ein regelrechter Flickenteppich – beide Gebietsarten sind quer in der Stadt verteilt, wobei das C-Fördergebiet den deutlich größeren Teil der Fläche ausmacht. Wer genau wissen will, was er zu erwarten hat, muss auf einschlägigen Internetseiten – etwa www.businesslocationcenter.de/foerdergebiete – die genaue Anschrift seines Unternehmens eingeben und erfährt dann sein Gebiet. Im C-Fördergebiet können die Zuschüsse für Großunternehmen bis zu 15 Prozent, für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bis zu 25 und für kleine Unternehmen bis zu 35 Prozent der Investitionssumme betragen. Das D-Fördergebiet ist in Berlin im Wesentlichen von Wohngebieten geprägt und umfasst keine größeren Gewerbegebiete. Hier erhalten kleine Unternehmen bis zu 20 Prozent der Investitionssumme, KMU bis zu 10 Prozent.
Kleine Unternehmen sind solche mit einem Jahresumsatz von höchstens 10 Millionen Euro und weniger als 50 Mitarbeiter. Mittlere Unternehmen haben bis zu 250 Beschäftigte und einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro.
Für Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linkspartei.PDS) ist die Fördergebietskarte, die die EU-Kommission mittlerweile genehmigt hat, ein Grund zur Freude. „Damit wurde in Berlin ein Förderloch verhindert und das Fördergefälle zu den neuen Bundesländern ausgewogen gestaltet.“ Der Wachstumsprozess der Berliner Wirtschaft werde so wesentlich unterstützt. ROT
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