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Archiv-Artikel

Zum Fressen gern

Von GRÄ

Der Kabeljau lebt dem zoologischen Nachschlagwerk Brehm zufolge am liebsten auf dem Grund der Meere, er wird bis zu 50 Kilogramm schwer und bis zu 1,40 Meter lang. Lebt er in der Ostsee, nennt man ihn Dorsch und geht es nach den dortigen Fischern, ist die geplante Halbierung der Fangquote gelinde gesagt Unsinn.

Der Dorsch, auf Plattdeutsch auch Pomuschel genannt, hat einen markanten Oberkiefer mit Bartfaden, seine Farbe variiert von grau über grünlich bis rötlich. Er ist einer der beliebtesten Speisefische und das hat ihn an manchen Orten ganz oder nahezu aussterben lassen. Schon Anfang des 19. Jahrhunderts wurden bei Neufundland über 300 Millionen Exemplare gefangen. Die Einheit wurde in Tonnen umgewandelt, gefischt wurde weiter und so intensiv, dass etwa der Bestand vor Kanada vollständig verschwunden ist. Dabei ist der Kabeljau, beziehungsweise der Dorsch, einer der fruchtbarsten Fische der Erde: Ein Dorsch-Weibchen legt rund eine Million Eier. Die Tiere wechseln zwischen Laich-, Fress- und Überwinterungsorten, wobei manche Gruppen weite Strecken zurücklegen und nie an den Ort ihrer Geburt zurückkehren, während andere relativ stetig sind.

Der Kabeljau schätzt die Tiefe und lebt in 150 bis 200 Metern Meerestiefe, kann sich aber auch, wenn die Lebensumstände ungünstig sind, etwa bei niedrigem Sauerstoffgehalt, weiter nach oben bewegen. Er ist ein ausgesprochener Raubfisch, während sich die Larven noch mit Plankton zufriedengeben, erbeutet der erwachsene Dorsch Heringe, Schellfische und auch kleinere Exemplare der eigenen Art.

Glaubt man Umweltschutzorganisationen, so ist er durch die Fischerei seit Jahren und auch gegenwärtig bedroht. Die International Union for Conservation of nature und Natural Resources führt ihn auf ihrer Roten Liste gefährdeter Arten. Die Fischereiverbände dagegen sehen vor allem sich selbst gefährdet. Weitgehend unstrittig ist, dass die illegale Fischerei ihren Teil zum Problem beiträgt.  GRÄ