Kettensägen an der Elbe

Wegen Baumfrevels ermittelt die EU gegen Niedersachsens Umweltminister Sander

Ärger mit der EU droht auch Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP). Wegen seiner Kettensägen-Aktion im Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“ prüft die EU-Kommission, ob sie ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland einleitet. Die Kommission hegt den Verdacht, dass Sander gegen europäisches Naturschutzrecht verstieß, als er Ende November persönlich vor laufenden Kameras eine Weide per Kettensäge abholzte – angeblich, um die Elbe vor Hochwasser zu schützen.

Umweltschützer waren empört, da für sie die schmalen Auwälder an der unteren Mittelelbe als besonders wertvolle Biotope gelten, in denen auch der Elbe-Biber lebt. Die Bundesregierung müsse „Sanders Amoklauf im Biosphärenreservat durch eine eindeutige Antwort an Brüssel stoppen“, sagte Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, die in Brüssel eine Beschwerde gegen Sander eingereicht hatte.

Er habe Natur- und Wasserschutzrecht beachtet und sehe der EU-Anfrage “ganz gelassen“ entgegen, sagte Sander. Die Antwort werde ihm die Gelegenheit geben klarzustellen, „dass die Maßnahmen rechtens sind“.SMV/KSC