: Friedrichshain-Kreuzberg klagt gegen die A 100
AUTOBAHN Sammelklage des BUND wird vom Bezirk unterstützt. Neues Gutachten angekündigt
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Berlin will am 24. Februar Details seiner Sammelklage gegen eine Verlängerung der A 100 öffentlich präsentieren. Bislang hätten sich 20 potenzielle Mitkläger gemeldet, sagte ein BUND-Sprecher am Montag, darunter mehrere Grundstückseigentümer und Gewerbetreibende. Auch das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg werde mit dem Verband klagen, bestätigte Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne).
Laut Schulz lässt seine Verwaltung derzeit noch ein Überprüfungsgutachten erstellen, das die Belange des Bezirks in der Klage begründet. Im Gegensatz zum Hauptkläger BUND dürfe der Bezirk nur gegen bestimmte Auswirkungen des geplanten Baus klagen. Das Gutachten soll Mitte Februar vorliegen. Ein erstes Gutachten wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung moniert und daraufhin zurückgezogen.
Am Montag war eine weitere Frist abgelaufen. Innerhalb von zwei Wochen konnten Interessierte in den Rathäusern Köpenick und Neukölln sowie in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung die Planfeststellungsunterlagen einsehen. 164 Bürger machten davon Gebrauch. Laut BUND gibt es bislang 3.000 Einwender, die theoretisch zur Klage berechtigt wären. Klagen müssen bis zum 28. Februar eingereicht werden. Für die Begründung bleiben ab Einreichung sechs Wochen Zeit.
Die Verlängerung der A 100 ist umstritten, auch innerhalb der rot-roten Koalition. SPD und Linke haben sich geeinigt, dass die Entscheidung über den Bau der 3,2 Kilometer langen Trasse von Neukölln nach Treptow nicht mehr in dieser Legislaturperiode fällt. Das 420-Millionen-Euro-Projekt wird vom Bund finanziert und gilt als teuerste Autobahntrasse Deutschlands. (dapd)