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Keine Schweine-Suppenküche

PARIS rtr ■ Das höchste französische Verwaltungsgericht hat einer Organisation mit Verbindungen zur rechten Szene verboten, Suppe mit Schweinefleisch an Obdachlose auszugeben. Die Polizei hatte die Suppenküche im vergangenen Monat mit der Begründung geschlossen, die Aktion diskriminiere Juden und Muslime, weil die aus religiösen Gründen kein Schweinefleisch essen. Die Schließung der Küche stelle jedoch keinen Angriff auf die Meinungsfreiheit dar, hieß es nun in dem am späten Freitagabend veröffentlichten Urteil des Verwaltungsgerichts. „Diese Entscheidung entlarvt eindeutig die diskriminierende Dimension dieser Aktion“, begrüßte der Pariser Bürgermeister, Bertrand Delanoe, dieses Urteil. Die Suppenküche war von der nationalistischen Gruppe „Solidarität der Franzosen“ (SDF) organisiert worden. Sie argumentierte, ihre „Schweinefleischsuppe“ sei ein typisches Landesgericht, das von obdachlosen französischen Traditionalisten überaus geschätzt werde.

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