: Trassenplaner setzen auf Gespräche
FEHMARNBELT Kommunikationsoffensive von Bahn und Bundesregierung soll Skeptiker und Gegner einer festen Querung einnorden. Dänemark entscheidet sich für einen Tunnel unter der Ostsee
Otto-Uwe Schmiedt, Bürgermeister
Jetzt wird kommuniziert. Zu einem „Informationsaustausch“ über die Fehmarnbelt-Querung sind Bürgermeister, Land- und Bundestagsabgeordnete am nächsten Mittwoch ins Bundesverkehrsministerium geladen. Es werde „eine relativ große Runde“ sein, bestätigte ein Ministeriumssprecher auf Anfrage der taz. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sei an einem Höchstmaß „an Transparenz interessiert“.
„Es wird bei dem Treffen um Geld, Lärmschutz und die Trassenführung gehen“, schätzt Fehmarns Bürgermeister Otto-Uwe Schmiedt. Und sein Amtskollege Volker Popp aus Timmendorfer Strand hofft auf „konstruktive Aussagen zu einer anderen Trasse im Binnenland“.
Unterdessen haben sich am Dienstag der dänische Verkehrsminister Hans Christian Schmidt und sieben von acht Parlamentsfraktionen für den Bau eines Tunnels unter der Ostsee nach Deutschland ausgesprochen. Zuvor hatte bereits die dänische Realisierungsgesellschaft Femern A/S deutlich gemacht, dass sie diese Variante bevorzuge. Dänische Investoren wollen den Bau mit mindestens 5,1 Milliarden Euro privat finanzieren und durch Mauteinnahmen amortisieren. Die Zustimmung des Parlaments in Kopenhagen gilt jetzt nur noch als Formsache.
Deutschland müsste nur für die Landanschlüsse aufkommen. Der Ausbau von Autobahn 1 und Bahnstrecke zwischen Lübeck und Fehmarn wird auf 850 Millionen bis 1,8 Milliarden Euro geschätzt. Die Tourismusorte an der Ostsee hingegen fürchten, zunehmender Lärm durch Güterzüge könnte die Urlauber verscheuchen. In einigen Orten verläuft die Strecke nur wenige hundert Meter vom Strand entfernt.
Über diese Planungen will nun die Deutsche Bahn in einer regelmäßigen „Gesprächsrunde“ mit den Kommunen und auch dem Aktionsbündnis gegen das Projekt sprechen. Der erste von vier Runden Tischen soll am 9. März in Bad Schwartau stattfinden. SVEN-MICHAEL VEIT
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