: Prozess gegen zwei Dynamo-Schläger
JUSTIZ Zwei 31-Jährige sollen nach einem Fußballspiel zwei Männer misshandelt haben
Wegen gefährlicher Körperverletzung müssen sich seit Dienstag zwei 31-jährige Männer vor dem Landgericht Berlin verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, im Juli vorigen Jahres nach einem Fußballspiel des BFC Dynamo zwei Fahrgäste in der Straßenbahn durch Schläge mit einer Bierflasche und Tritte schwer verletzt zu haben. Beide Opfer erlitten erhebliche Kopfplatzwunden. Der 31-Jährige verlor zudem zwei Schneidezähne, während der 41-Jährige in Folge eines Schädelhirntraumas seine Erinnerung an die Geschehnisse des Tages komplett verlor.
Gemeinsam mit einem unbekannten Mittäter sollen die Angeklagten in der Tram M 6 zunächst ein Pärchen belästigt haben, das die Pöbeleien ignorierte. Danach provozierten sie laut Anklage andere Fahrgäste, in dem sie mit Stöcken gegen die Scheibe schlugen. Als die beiden späteren Opfer die Angeklagten aufforderten, dies zu unterlassen, sollen sie von den Angeklagten angegriffen worden sein.
Die 31- und 41-jährigen Männer bekamen der Anklage nach Schläge mit einer Bierflasche auf den Kopf und wurden mit Faustschlägen und Fußtritten attackiert. Schließlich soll der aus Lichtenberg stammende Angeklagte den bereits am Boden liegenden 41-Jährigen weiter getreten haben. Das jüngere Opfer, das erfolglos versucht hatte zu helfen, habe dann von dem Bauarbeiter „mit ausgestrecktem Bein“ schwere Tritte gegen den Kopf bekommen, während der unbekannte Komplize ihm gleichzeitig eine Flasche ins Gesicht schlug.
Vor Gericht hat der Bauarbeiter eingeräumt, „einen Schlag“ gegen eines der Opfer ausgeführt zu haben. Im Weiteren könne er sich nur erinnern, „etwas Klirren gehört“ und „Scherben“ gesehen zu haben. Darüber hinaus berief er sich auf Erinnerungslücken und gab an, viel Alkohol an dem Tag getrunken zu haben. Auch der aus Hellersdorf kommende Mitangeklagte gab an, sich nicht erinnern zu können, weil er betrunken und es in der Straßenbahn zu warm gewesen sei. „In der Bahn hat es mich umgehauen“, sagte der arbeitslose Tischler.
Die Opfer sollen am nächsten Verhandlungstag als Zeugen gehört werden. Der Prozess wird am 4. Februar fortgesetzt. DAPD