KOMMENTAR: EIKEN BRUHN ÜBER NEUES KITA-SYSTEM : Am besten zwangseinweisen
Groß war das Geschrei in Hamburg, als vor zehn Jahren ein neues System zur Steuerung der Kindertagesbetreuung eingeführt wurde. Doch heute sind auch KritikerInnen davon überzeugt. Weil die Qualität nicht wie befürchtet sank. Sondern im Wettbewerb verbessert werden konnte.
Dennoch will in Bremen niemand eine Übernahme des Modells. Die Argumente, die Politik und Verwaltung in Bremen dagegen anführen, sind haarsträubend. Als würde eine möglichst große staatliche Kontrolle von selbst für eine gute Qualität sorgen. Wenn man sich in Kindergärten – und Schulen – umsieht, ist eher das Gegenteil der Fall. Tatsächlich können derzeit Kitas und Krippen egal welcher Trägerschaft in Bremen machen, was sie wollen. Weil sie ihre Plätze immer irgendwie vollkriegen.
Vor allem aber, sagt die rot-grüne Koalition, müsse es darum gehen, in den Brennpunkt-Stadtteilen mehr Kleinkinder in die Krippen zu bekommen. Und da die Nachfrage dort so gering sei, gäbe es mit einem Hamburger System dann auch kaum noch Angebote. Allerdings war die Bremer Zentralplanung in den letzten Jahren auch nicht erfolgreicher darin, die Betreuungsquote zu steigern. Da hilft nur eins: Eine Zwangseinweisung in die Kita. Wäre eigentlich die logische Weiterentwicklung des konsequenten Ignorierens von Elternwünschen.