: Der Klang der Meuterei
Im Juni 1905 herrscht auf dem Panzerkreuzer „Fürst Potemkin“ wegen verdorbener Verpflegung unter den Mannschaftsmitgliedern schlechte Stimmung, die plötzlich in einen Aufstand umschlägt. Vergeblich versuchen die Offiziere, wieder Ordnung herzustellen. Sergej Eisensteins Stummfilm „Panzerkreuzer Potemkin“ wurde zum 20. Jahrestag der Meuterei von Odessa hergestellt. Vor den Dreharbeiten schrieb Eisenstein: „Was, wenn man alles umgekehrt machte: die Fabel abschaffte, die Stars hinauswürfe und die Masse in den Mittelpunkt des Dramas stellte?“ Und so schuf er einen revolutionären Experimentalfilm und experimentellen Revolutionsfilm. Bei solch einer Vorgabe ist es natürlich schwer, die passende Musik zu schreiben. Ursprünglich stammt sie von Edmund Meisel. Vor drei Jahren haben die Pet Shop Boys eine Vertonung zu „Panzerkreuzer Potemkin“ geliefert. Heute spielen die Berliner Musiker von ALP (Aggressive Loop Production) ihre Version im Babylon Mitte. Auf Klaviergeklimper verzichten sie dabei bewusst. Sie liefern nicht den pathetischen Soundtrack, sondern knüpfen aus Bass, Gitarre, Orgel, Schlagzeug und Laptop einen dezenten Klangteppich. Gänsehaut wird dem Publikum dennoch garantiert.