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Archiv-Artikel

Bremer Kliniken sind sauber

GESUNDHEIT In Sachen Hygiene liegen Bremer Krankenhäuser über dem Bundesdurchschnitt

Bremer Krankenhausspiegel

Am „Bremer Krankenhausspiegel“ beteiligen sich 14 Kliniken. Unter www.bremer-krankenhausspiegel.de können die Kliniken nach Experten- oder Patienten-Meinungen verglichen werden.

■ Zufrieden mit ihrer Behandlung waren insgesamt 91 Prozent der PatientInnen. Die Paracelsus-Klinik und das St.-Joseph-Stift führen das Ranking an, ganz hinten liegt das Klinikum Bremen-Mitte.

■ Bei der Notfall-Versorgung ist das Klinikum Bremen-Mitte hingegen mit 187 eingelieferten Schwerverletzten 2012 mit Abstand vorn.

Bei der Bekämpfung von Infektionen schneiden die Krankenhäuser im Land Bremen besser ab als der Bundesdurchschnitt. Das gelte für alle Bereiche von der Vorbeugung von Infektionen bis zur Häufigkeit von Wundinfektionen, hieß es am Mittwoch bei der Vorstellung des Bremer Krankenhausspiegels. Der Hygiene-Skandal in der Frühchen-Station des Klinikums Bremen-Mitte (KBM) 2011 sei ein schwerwiegendes, aber isoliertes Problem gewesen, so Gesundheitssenator Hermann Schulte-Sasse (parteilos).

Ein großes Problem seien MRSA-Keime, die besonders bei anfälligen Krankenhauspatienten schwere Infektionen verursachen können. In Bremen seien 2012 deshalb 25 Prozent der Patienten, vor allem Risikofälle, bei der Aufnahme auf Keime untersucht und zunächst isoliert untergebracht worden. 2012 seien bei 58.000 Abstrichen 2.500 Träger von MRSA-Keimen entdeckt worden. Die Kosten für die Untersuchungen tragen die Kliniken.

Schulte-Sasse erinnerte an die Vorreiterrolle Bremens: 1990 sei hier die erste Landeshygieneverordnung erlassen worden. Allerdings werde es in den kommenden Jahren schwierig, ausreichend Fachpersonal zu bekommen. Im KBM würden daher Hygienefachkräfte aus- und weitergebildet. Bremen sei das einzige Bundesland, in dem die Krankenhäuser verpflichtend mindestens alle zwei Jahre von den Gesundheitsämtern überprüft werden. „Eine unmittelbare Reaktion auf die Hygienevorfälle 2011“, so Schulte-Sasse.  (dpa/taz)