piwik no script img

Archiv-Artikel

Exzellenz-Geld nieselt auch im Norden

Bei der Vorauswahl zur zweiten Runde der „Exzellenzinitiative“ verbuchen auch norddeutsche Unis Erfolge. Insgesamt elf Projekte der Universitäten Kiel, Lübeck, Bremen und Göttingen kommen nun in die engere Wahl

Punktgewinn für norddeutsche Hochschulen bei der Vorausscheidung zur letzten Runde der „Exzellenzinitiative“: Elf der insgesamt 92 gestern vom Wissenschaftsrat ausgewählten Projekte stammen aus Schleswig-Holstein, Bremen oder Niedersachsen. Sie können nun bis zum 13. April „Vollanträge“ für die Endrunde des Förderungswettbewerbes stellen.

Die „Exzellenzinitiative“ fördert drei Forschungskategorien: Neben Graduiertenschulen konnten sich auch „Exzellenzcluster“ genannte, interdisziplinäre Forschungsprojekte bewerben. Während eine Graduiertenschule eine Million Euro pro Jahr aus dem Programm erhält, werden die „Exzellenzcluster“ mit jährlich 6,5 Millionen Euro bedacht. Zudem werden so genannte „Zukunftskonzepte“ gefördert, Entwicklungslinien für die Forschungsprofilbildung ganzer Hochschulen.

Die Universität Kiel überzeugte mit der sozialwissenschaftlichen Graduiertenschule „Human Development in Landscape“. Auch der gemeinsam mit der Universität Lübeck konzipierte medizinische Exzellenzcluster „Entzündungen an Grenzflächen“ qualifizierte sich. Lübeck platzierte zudem die Graduiertenschule „Informatik in Medizin und Lebenswissenschaften“.

Die von drastischen Etatkürzungen betroffene Universität Bremen legte der Jury ein überarbeitetes Konzept für die „Graduate School of Social Sciences“ vor. Das mit der privaten „Jacobs University“ betriebene Dokorandenkolleg war in der ersten Antragsrunde gescheitert, wurde nun aber akzeptiert. Gleiches gilt für den Cluster „Forschungszentrum Ozeanränder“. Auch ein Doktorandenkolleg zur Erforschung von Verbundmaterialien sowie ein „Exzellenzcluster“ zur Entwicklung neuer Sensortechnik aus Bremen wurden von der Exzellenz-Jury angenommen.

Göttingen konnte sich neben zwei Projekten im Bereich Graduiertenschulen auch als einzige Nord-Uni bei den lukrativen „Zukunftskonzepten“ in Position bringen. Kann sich die Georg-August-Universität im Oktober gegen die Konkurrenz durchsetzen, erhält sie bis zum Jahr 2011 jährlich 21 Millionen Euro für ihre strategische Entwicklung.

Über die „Exzellenzinitiative“ werden in den nächsten vier Jahren insgesamt 1,9 Milliarden Euro an deutsche Hochschulen ausgezahlt. In der ersten Runde des Wettbewerbes 2006 waren bereits 38 Projekte von 18 vorwiegend süddeutschen Universitäten für die Förderung ausgewählt worden. CHRISTIAN JAKOB

brennpunkt SEITE 2