: Kunst und Kultur auch im Alter
Soll Antwort geben auf den demografischen Wandel: Die Fachtagung „Entfalten statt liften“ in Köln
An diesem Abend treffen sich Leute in einem bekannten Café ihrer Stadt, wahrscheinlich sogar dem Einzigen: Man denkt an den Liebsten und daran, was das Leben wohl noch bringen wird. So begibt sich das Seniorentheater SeTA im Düsseldorfer Forum Freies Theater (FFT) bei Ferdinand Bruckners „Krankheit der Jugend“ auf die Suche nach der unbekannten Zukunft und der Bewahrung der Jugend. Das Land NRW hat festgestellt, das kulturbegeisterte ältere Menschen ein Motor für die Kulturszene sind und sie werden demografisch gesehen immer zahlreicher.
Die Aktivitäten für diese Zielgruppe erhöhen sich also sprunghaft. Am Mittwoch findet in der Alten Feuerwache in Köln die Fachtagung „Entfalten statt liften“ statt. Vorläufiger Höhepunkt des dreijährigen Projekts „MehrKultur55plus“ unter der Schirmherrschaft von Armin Laschet und seinem Ministeriums für Gesundheit bis Familie. Die öffentliche Tagung soll ein Forum für Erfahrungen, Diskussionen und Visionen rund um Alter und Kultur werden. Das wird von Kulturpolitikern auch als Chance für das Zusammenleben der Generationen begriffen.
Christian Esch, Direktor des NRW Kultursekretariats in Wuppertal spricht über das Publikum der Zukunft im Wandel. Sein Institut hat Ende des vergangenen Jahres die Einrichtung einer „Seniorentheaterplattform NRW“ beschlossen. „Dass jetzt gehandelt werden muss, ist allen klar“, sagt er. In Gelsenkirchen sollen deshalb sogar Qualifizierungsmaßnahmen für Seniorentheatergruppen durchgeführt werden. Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff rief gleich dazu auf, über die Einrichtung von Seniorenakademien nachzudenken. Das sollen dezentrale Institute zur Fortbildung und Qualifizierung für Senioren im Kulturbereich werden. So könne auch das ehrenamtliche Engagement kulturinteressierter älterer Bürgerinnen und Bürger gewürdigt und für die Kulturarbeit einer zunehmend alternden Gesellschaft genutzt werden. Rosige Zeiten für die Silberhaar-Kultur. PETER ORTMANN
17.01., ab 09:30 UhrInfos: 02191-794295