INDIANER-RITEN ZUR TRADITIONELLEN AMTSEINFÜHRUNG FÜR ECUADORS NEUEN PRÄSIDENTEN CORREA

Ecuadors neu gewählter Präsident Rafael Correa, der gestern offiziell vereidigt wurde, ist am Sonntag durch eine indianische Zeremonie symbolisch in sein Amt eingeführt worden, obwohl er aus der weißen Mittelschicht des Landes stammt. Fünf indianische Geistliche gaben dem 43-Jährigen eine traditionelle Reinigung durch Blumen, Pflanzen und Bändern. Außerdem erhielt er den indigenen Kommandostab, der für die indigenen Völker Ecuadors die höchste Macht symbolisiert. Vor tausenden Anhängern fand die Zeremonie im Beisein der Präsidenten Venzuelas und Boliviens, Hugo Chávez und Evo Morales, in dem indigenen Andendorf Zumbahua statt. Seine Regierung werde eine Regierung der Indigenas sein, versprach Correa in der Quechua-Sprache, und kündigte eine Volksbefragung über die Bildung einer verfassunggebenden Versammlung an.

In Zumbahua, auf 3.800 Meter Höhe, hatte Correa in den 80ern ein freiwilliges Jahr als Lehrer verbracht und Quechua gelernt. Morales war vor einem Jahr ebenfalls mit einer indigenen Zeremonie in sein Amt eingeführt worden. Correa hatte sich in Ecuadors Stichwahl am 26. November mit 57 Prozent der Stimmen gegen seinen Kontrahenten Álvaro Noboa durchgesetzt. Im Wahlkampf wurde er von Indianer-Organisationen unterstützt, die in den vergangenen Jahren an Einfluss gewannen.

JUEVO FOTO: REUTERS