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Archiv-Artikel

das wichtigste Irak: Gates warnt Iran

Bei seinem Nato-Besuch in Brüssel bestreitet US-Verteidigungsminister Angriffspläne gegen Teheran

BRÜSSEL dpa/afp ■ US-Verteidigungsminister Robert Gates hat den Iran vor einer Einmischung im Irak-Konflikt gewarnt und Teheran aufgefordert, eine „konstruktive Rolle“ im Irak zu spielen. Bei seinem Antrittsbesuch in der Nato-Zentrale in Brüssel bestritt Gates gestern jedoch, dass die Stationierung von „Patriot“- Raketenabwehrsystemen in der Golfregion und die Entsendung eines zweiten US-Flugzeugträgers ein Zeichen für die Bereitschaft Washingtons zur Konfrontation mit Teheran sei.

„Wir wollen nur die Bedeutung dieser Region für die USA klarmachen und unsere Entschlossenheit unterstreichen, dort für sehr lange Zeit präsent zu sein“, sagte Gates zum verstärkten US-Militärengagement im Golf. „Die Iraner glauben ganz eindeutig, dass wir im Irak gebunden sind, dass die Initiative bei ihnen liegt und dass sie in der Lage sind, in verschiedener Weise Druck auf uns auszuüben“, meinte Gates weiter. „Sie tun derzeit nichts, um im Irak konstruktiv zu sein. Und sie haben die Hisbollah dabei unterstützt, im Libanon einen neuen Konflikt zu schaffen.“

Vorige Woche hatte die Festnahme von sechs Iranern im nordirakischen Erbil durch US-Soldaten die Spannungen zwischen Washington und Teheran verschärft. US-Präsident George Bush hatte das Vorgehen der Soldaten anschließend ausdrücklich gebilligt.

Gates räumte in Brüssel dem Erfolg des Nato-Einsatzes in Afghanistan höchste Priorität ein. „Es ist wichtig, dass die Nato-Mitglieder jene Verpflichtungen erfüllen, die sie den anderen Bündnispartnern gegenüber eingegangen sind“, sagte Gates, ohne einzelne Länder zu benennen.

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