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Zwei Untersuchungsausschüsse, ein BildVertrauen ja, Kontrolle nein

Die eifrigen Parlamentarier fragen und fragen und staunen jeden Tag mehr, an dem die beiden Untersuchungsausschüsse tagen. Trotz der Nähe des Wahlkampfs gab es bisher keinen Versuch, parteipolitische Süppchen zu kochen – gemeinsam ist allen das Staunen über das, was da zu Tage tritt.

Kommentar von Klaus Wolschner

Und das lässt sich vor allem so zusammenfassen: Eine Kontrolle findet nicht statt. In privaten Unternehmen gibt es wenigstens Anteilseigner, die Interesse haben, zu kontrollieren, was mit ihrem Geld gemacht wird. Die Kontrollinstrumente der vier Bremer Kliniken haben vollkommen versagt. Es gibt niemanden, der hauptamtlich für die Stadtgemeinde Controlling ausübt, die Aufsichtsräte sind ein Witz, die Behördenspitze übt die Kontrolle nach Gefühl und Wellenlage aus und das meist mal eben zwischen zwei anderen Terminen.

Im Amt für Soziale Dienste gibt es zwar eigentlich klare Strukturen, um die Arbeit einzelner Sozialarbeiter überprüfen zu können, es gibt Fachaufsicht, eine Innenrevision. Als diese Innenrevision das Büro des Fallmanagers von Kevin überprüfte, war der Kollege konsterniert, was sich da in zwei Jahren angesammelt hatte.

Ob das Staunen der Ausschüsse Konsequenzen hat?

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